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One Billion Rising: Ministerin Nonnemacher und Landesgleichstellungsbeauftragte Dörnenburg unterstützen Aktionstag gegen Gewalt an Frauen

- Erschienen am 13.02.2021 - Pressemitteilung 096/2021

Tanzen gegen Gewalt an Frauen und für Gleichberechtigung weltweit – das ist das Motto von „One Billion Rising“ (englisch für „Eine Milliarde erhebt sich“). Corona-bedingt findet der internationale Aktionstag (14. Februar) in diesem Jahr überwiegend digital statt. In Brandenburg sind Aktionen in Brandenburg an der Havel, Rathenow und Potsdam geplant. Dieses Jahr lautet das Motto „RISE – GARDEN – RESIST“. Die Veranstaltungen finden als Videokonferenzen zum gemeinsamen Tanzen oder als Videobotschaften im digitalen Raum statt. Frauenministerin Ursula Nonnemacher und Landesgleichstellungsbeauftragte Manuela Dörnenburg unterstützen die Aktionen mit Video-Grußworten (https://www.youtube.com/watch?v=rJyCawWHgC8 , https://www.youtube.com/watch?v=FY6EzXqpIC8).

Frauenministerin Nonnemacher: „Ich bedaure sehr, dass es in diesem Jahr keine gemeinsamen Tanzaktionen auf Brandenburgs Straßen und Plätzen geben kann, um wieder laut und bunt zu zeigen: Gewalt an Frauen ist ein No-Go und kein Tabuthema. Dass sich die Frauennetzwerke in Brandenburg dennoch zusammengeschlossen haben, um digital politische Statements zu streuen, begrüße ich sehr und vielleicht gelingt es damit sogar, noch mehr Menschen auf dieses wichtige Thema aufmerksam zu machen.“

Landesgleichstellungsbeauftragte Manuela Dörnenburg: „Wir bekämpfen gerade mehr als eine Seuche. Neben Corona grassiert auch die häusliche Gewalt. Um 22% stieg die Zahl der gemeldeten Fälle im letzten Jahr. Eine Immunität gibt es hier nicht. Wir müssen mit Präventionsarbeit in der Bildung ihrer Verbreitung die Grundlage entziehen. Außerdem müssen wir Gewalttaten gegen Frauen konsequenten Benennung und Verurteilung. Femizide sind kein Familie- oder Beziehungsdramen. Mit solchen Bezeichnungen schiebt man das Problem zurück ins Private und verleugnet die gesellschaftliche Dimension.“

Das Autonome Frauenzentrum Potsdam e.V. - unterstützt vom Netzwerk der Brandenburgischen Frauenhäuser und dem Frauenpolitischen Rat – hat eine Woche lang politische Statements in den sozialen Medien geteilt. Daran beteiligte sich auch Ministerin Nonnemacher. Ihr Video-Statement finden Sie hier: https://frauenzentrum-potsdam.de/one-billion-rising-digitale-aktionswoche-gegen-gewalt-an-frauen/

Allein im letzten Jahr waren bundesweit 115.000 Frauen von Partnerschaftsgewalt betroffen. Durchschnittlich jeden Tag versucht in Deutschland ein Mann seine (Ex)Partnerin zu töten, jeder dritte Versuch endet tödlich. Laut „Lagebild Häusliche Gewalt 2019“ des Landeskriminalamtes Brandenburg gab es 3.008 Straftaten gegen Frauen, die Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung nahm um gut 9 Prozent zu.

„Die erfassten Gewaltzahlen sind hoch - die Dunkelziffer weit höher. Strafverfolgung, Schutzsysteme und Unterstützungsangebote sind längst an ihren Grenzen. Zudem scheint die Pandemie die Gewalt in Familien zu verschärfen. Mit Beginn der Corona-Pandemie hat sich im letzten Jahr die Zahl der polizeilich erfassten Fälle häuslicher Gewalt in Brandenburg um 25 Prozent zum Vorjahr erhöht. Gemeinsam mit dem Bund werden wir darum in den kommenden Jahren Schutzräume und Beratungsstellen für von Gewalt betroffene Frauen und ihre Kinder im Land ausbauen“, so Ministerin Nonnemacher.

Das kostenfrei „Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen“ ist unter der Rufnummer 08000 116 016 erreichbar. Mit Hilfe von Dolmetscherinnen kann die Telefon-Beratung beim Hilfetelefon rund-um-die-Uhr in 17 Fremdsprachen und auch in Gebärdensprache stattfinden. Betroffene können sich aber auch online per E-Mail oder Chat beraten lassen. Internet: www.hilfetelefon.de.

Für Frauen, die von Gewalt bedroht sind, hat das Sozialministerium eine Broschüre erstellt mit allen Notrufnummern und Beratungsstellen im Land: https://msgiv.brandenburg.de/sixcms/media.php/9/hilfen-bei-haeuslicher-gewalt_2020_leseversion.pdf

Hintergrund

Der Aktionstag „One Billion Rising“ wurde 2012 von der New Yorker Künstlerin und Feministin Eve Ensler initiiert. One Billion – eine Milliarde – bezieht sich auf eine UN-Statistik, der zufolge eine von drei Frauen im Laufe ihres Lebens vergewaltigt oder Opfer von schwerer Körperverletzung wird. Dem Aufruf folgend tanzten am 14. Februar 2013 erstmals Menschen auf öffentlichen Plätzen als Protest gegen Gewalt. Seitdem findet die weltweite Aktion immer am 14. Februar statt.

Eine Übersicht über die landesweiten Aktionen kann unter http://www.onebillionrising.de/ abgerufen werden.